Der Coach, die Suche, das Weihnachtsessen

Tisch weihnachtlich gedeckt

Seitdem in unserem Haushalt Kinder herumwuseln, verbringen wir den Heiligabend zu Hause. Wo wir uns früher eher auf den Weg zu unseren (Schwieger-)Eltern gemacht haben, laden wir diese nun zu uns ein und tischen auf. Ich spezifiziere: Papa tischt auf; und zwar vom Grill. Einen Tag gehört die Küche komplett mir. Dabei wird jedes Jahr etwas Besonderes ausgetüftelt. Sei es Ente vom Drehspieß, Roastbeef, Flanksteak oder ganze Braten. Weihnachten wird gegrillt und alles wird selbst gemacht. Highlight vor drei Jahren: X-Mas Burger – sensationell.

Normalerweise steht bereits Mitte November das Menü und ich habe alles fertig. Nicht so 2023. Irgendwie erschien alles schon einmal da gewesen. Meine Schwiegereltern sind von Hause aus dahin geprägt, dass Heiligabend klassisch einfach mit Kartoffelsalat und Würstchen bestritten wird. Das ist mir zu einfach, da habe ich (an mich) andere Ansprüche.

Was noch nicht auf dem Tisch war: Wild. Nun befand ich mich im Zwiespalt einerseits gerne wieder Burger machen zu wollen, aber die Gewissheit habe, dass nicht alle Gäste gerne Burger essen wollen würden.

In der ganzen Grübelei wurde meine Laune diesbezüglich immer schlechter und ich verlor den einfachen Gedanken aus dem Fokus. Ein leckeres Essen zu zubereiten und einen tollen Abend im Kreise der Familie zu haben. Ich habe festgestellt, dass ich mir zu viele Gedanken gemacht hatte.

„Zu viel“ – der Energiefresser

Ich bin in die klassische Falle getappt. Mehr ist besser. Mehr verursacht ein gutes Gefühl. Dabei ist doch eher das Gegenteil der Fall. Unsere Gedankenwelt vergleiche ich gerne mit unserer Wohnung. Gerne stopfen wir die nach und nach voller und voller und werfen eher seltener etwas weg. „Haben ist besser als brauchen“ ist oft die Devise. Wenn ich alleine die T-Shirts zähle, die ich, statt sie zu entsorgen auf den Stapel „Sport“ oder „Gartenarbeit“ lege, dann könnte ich die kommenden 30 Jahre ohne weiteres Sport im Garten treiben.

Ein chinesisches Sprichwort lautet: „Wenn wir versuchen unsere Wünsche durch Besitz zu befriedigen, ist das so, als wollten wir ein Feuer mit Reisig löschen.“

Genauer betrachtet kostet Besitz also nur Energie. Viele Gegenstände in der Wohnung benötigen viel Energie. Man muss sie pflegen, sortieren, wegräumen. Dies frisst Energie und Zeit. Genau so wie in unserer Wohnung verhält es sich mit unserer Gedankenwelt. Es ist ein klares Zusammenspiel.

Auf die Spitze getrieben, müsste also ein Eremit im Lendenschurz in seiner Höhle der glücklichste Mensch der Welt sein. So weit würde ich jedoch nicht gehen wollen.

Die Beziehung zwischen Ordnung und Energie

Wenn Du aufräumst, schaffst Du nicht nur äußere Ordnung, sondern förderst auch Deine mentale Klarheit. Das hilft Dir, Dich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Ein aufgeräumtes Umfeld beseitigt nicht nur äußeres Chaos, sondern kann auch innere Blockaden lösen. Das ermöglicht positive Energie zu spüren.

Das gedankliche Chaos ist häufig die Ursache einer ungewissen Unzufriedenheit. Wir wissen nicht wirklich, wieso wir unzufrieden sind und können auch den Auslöser hierfür nicht wirklich konkret benennen. In meinen Coachings versuche ich dann immer eine größere Flughöhe einzunehmen und einmal das Ganze „von oben“ zu betrachten. Aufgrund der Höhe erscheinen die Details nicht mehr auf der gedanklichen Landkarte und fokussiert die „großen“ Themen. So wird Stück für Stück aufgeräumt und die Zufriedenheit hat neuen Platz zurückzukehren.

Warum ist das so?

Beim Aufräumen triffst Du bewusste Entscheidungen darüber, welche Gegenstände oder Gedanken in Deinem Leben wirklich einen Platz haben sollen. Das ermöglicht das Loslassen von Ballast und schafft Raum für Neues. Du richtest Deinen Fokus auf das Hier und Jetzt und entziehst Dich den Sorgen der Vergangenheit oder Zukunft.

Fazit: Schaffe Raum für Deine positiven Energien

Das Aufräumen ist also mehr als nur Hausarbeit. Es ist Akt der Selbstfürsorge und der bewussten Gestaltung Deiner (Gedanken-)Umgebung. Die Beseitigung von Unordnung ist ein Weg, positive Energien freizusetzen und unterstützt Dich dabei, ein erfülltes und zufriedenes Leben zu führen. Also, lass uns gemeinsam aufräumen und Raum für positive Veränderungen schaffen!

PS: Und was gibt es nun als Weihnachtsmenü?

Ich habe aus den Gedanken „bisher kein Wild“, „nicht jeder mag Burger“ und „mach doch etwas einfaches“ eine Kombination gemacht.

Das Menü sieht Wildschweinbratwurst mit winterlichem Kartoffelsalat sowie Rotwildburger mit Süßkartoffelpürree vor. Nein, ich nehme keine Bestellungen mehr an. Frohe Weihnachten! 😊

3 Kommentare zu „Der Coach, die Suche, das Weihnachtsessen“

  1. Pingback: Blognacht Vol. 38: Aufgeräumt

  2. Lieber Sebastian,

    fiese Falle etwas Besonders zaubern zu wollen und du hast es grandios gelöst. Hoffe ihr hattet ein schönes Fest. Dieses Jahr bin ich auch in eine Stressfalle getappt und konnte dann aber rechtzeitig das Fest genießen. Kochen durfte ich abgeben, in eigener Küche, das war wundervoll. 🙂

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